DIE KUNST, OHNE SORGEN ZU LEBEN
Letzte Aufzeichnungen und Aufrufe – lesenswert!
Es war nicht Mangel an Einfühlung, nicht Gleichgültigkeit oder unfreundliche Absicht, die uns dazu brachten, ihn in jenem kritischen Augenblick im Stich zu lassen: Es war nur der Mangel an Mut, der uns so oft davon abhält, das rechte Wort zu sagen, wenn es am nötigsten ist. Ich bin mir bewusst, dass es schwer ist, sich einem Menschen zu nähern, dessen Seele vor Scham über eine Niederlage oder Demütigung brennt, aber aus dieser frühen Erfahrung habe ich gelernt, dass man niemals zögern sollte, dem ersten Impuls zur Hilfeleistung zu gehorchen, denn ein Wort oder eine Tat aus Mitgefühl hat nur wirklichen Wert im Augenblick der höchsten Not.
Stefan Zweig
… TROTZDEM JA ZUM LEBEN SAGEN
Ein Psychologe erlebt das Konzentrationslager – Neuausgabe mit einem Vorwort von Ariadne von Schirach
Aus dem Vorwort von Ariadne von Schirach:
(Die heutigen Zustände) haben großes Potenzial, sie bringen das Beste, aber auch das Schlechteste in uns zum Vorschein. Und weil es in solchen kritischen Phasen letztlich darum geht, wer wir Menschen zukünftig sein können und sein wollen, ist es an der Zeit, von den Besten zu lernen. Von Menschen wie Viktor Frankl, der in seinem Werk die menschliche Freiheit ins Zentrum stellt. Sie befähigt uns, auf unser Menschsein selbst zu antworten und dadurch bewusst Verantwortung für unser Leben und Zusammenleben zu übernehmen.
DIE TRÄUMENDEN VON MADRAS
Ich bin überzeugt, dass auch Romane Menschen berühren und viel für Geist und Seele tun können. Ein solcher Roman sind „Die Träumenden von Madras“. Normalerweise helfen die Buchbeschreibungen weiter, in diesem Fall werden sie der eigentlichen Geschichte von einer Familie in Südindien nicht gerecht. Über mehrere Generationen zeigen Frauen, was in ihnen steckt und mir wurde bewusst, wie wenig ich über das 20. Jahrhundert außerhalb Europas weiß. Verghese hat eine feinfühlige Sprache und zeigt – auch bei den unsympathischen Figuren – sie sind Menschen, sie haben gute und schlechte Seiten. Er achtet sie. Ich habe gelacht, ich habe gestaunt und am Ende habe ich auch aufgrund der tiefen Liebe und Menschlichkeit, die ein oder andere Träne vergossen. Auf jeden Fall wird sie dieser Roman berühren. Es würde mich freuen, wenn Sie ihn lesen und meine Begeisterung nach dem Lesen teilen.
(Barbara Gugl)
Liebe Enkel oder
Die Kunst der Zuversicht
„Denn es gibt Vernunft, Kreativität, Engagement, Erfindungsgeist, Freundlichkeit, Zuwendung, Verantwortungsgefühl.
Es gibt so viel, woran man sich freuen, an dem man sich orientieren, in dem man Sinn finden kann. Und davon reden wir alle viel zu wenig.“ Seite 27
„.. wie Viktor Frankl es sagte, dem eigenen Leben Sinn geben: ‚Wir müssen lernen, dass es eigentlich nie und nimmer darauf ankommt, was wir vom Leben noch zu erwarten haben, vielmehr lediglich darauf, was das Leben von uns erwartet.‘ … ‚Leben‘, sagt Frankl, ‚heißt letztlich nichts anderes, als Verantwortung zu tragen für die rechte Beantwortung der Lebensfragen.‘ … Wenn man sich fragt, wie man sich ja immer wieder fragt, wie man Weltverzweiflung und Sinnbegehren versöhnen kann, dann gibt Viktor Frankl Antworten, die einen tief berühren und einem helfen, den eigenen Weg zu finden. Der Sinn des Lebens ist, auf die Fragen zu antworten, die das Leben uns stellt. Bitte bleibt wach für die Fragen, die das Leben Euch stellt. Man kann sie gewiss nicht immer alle gleich beantworten, aber man kann sie in sich tragen und nach Antworten suchen.“ Seite 70-71
Dieses kleine Büchlein hat es in sich – das Lesen und das Nachdenken darüber lohnt sich!
LÜCKENLEBEN
Mein Mann, der Alzheimer, die Konditionen und ich.
Katrin Seyfert beschreibt in ihrem Buch „Lückenleben“ die 5 Jahre, welche sie ihren 50-jährigen Mann bei seiner Erkrankung Alzheimer begleitet. Er ist Arzt und mehrfacher Vater, steht mitten im Leben. Doch von einem Tag auf dem anderen erlebt die gesamte Familie nicht nur die traurig machende, überfordernde Krankheit und den stätigen Verlust des Mannes / Vaters. Besonders eindrücklich erzählt die Autorin, wie die Gesellschaft mit dieser Erkrankung umgeht – nämlich nicht gut.
Das Buch ist bedrückend und trotzdem ist es ein Buch, welches man lesen sollte. Denn es zeigt, wo es in unserer Gesellschaft hackt und es gibt anderen Betroffenen ein wenig Rückhalt, welches in der Gesellschaft oft fehlt. Tabus werden hier angesprochen, die Betroffene und deren Angehörige sicher kennen. Man fühlt sich verstanden.
Heute ist Katrin Seyfert Witwe und auch das verarbeitet sie in dem Buch. Kein Buch zum trauern, sondern ein Buch, welches Unterstützung bietet und zeigt, diese Krankheit kann man als Angehöriger nicht alleine durchstehen. Lesenswert!
BLACK ROMEO
Mein Weg in der weißen Welt des Balletts
Osiel Gouneo ist einer der großen Balletttänzer unserer Zeit. Er wuchs in ärmlichen Verhältnissen im sozialistischen Kuba auf und lernte früh, dass Talent im Ballett vor allem harte Arbeit ist. Nach seinem Durchbruch in Havanna verließ er seine Heimat Richtung Europa und wurde ein international gefeierter Ballerino. Der Afro-Kubaner ist einer der wenigen schwarzen Principal Dancer in der weißen Welt des klassischen Balletts. Gouneo aber besteht nicht darauf und sagt: «Ich bin kein schwarzer Balletttänzer, ich bin ein Balletttänzer.» Das ist auch deshalb erstaunlich, weil seine Großeltern noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Kuba versklavt wurden und er selbst auch in der Ballettwelt immer wieder Rassismus erlebt hat.
Osiel Gouneos Autobiographie ist nicht nur eine unglaubliche Aufstiegsgeschichte, sondern ein ebenso überraschender wie relevanter Debattenbeitrag in Zeiten aufgeregter Diskussionen um Cancel Culture und kulturelle Aneignung.
Die Demokratie braucht uns!
Ein Buch, das Mut macht und zum Nachdenken anregt.
„Ich werde von einer Welt aufgenommen, die auch für mich geschaffen wurde. Jeder Weg, jede Straße wurde auch für mich gebaut. Jeder Baum für mich gepflanzt, jede Schule für mich eingerichtet. Jeder Landwirt, jede Landwirtin sät Getreide, jeder Bäcker, jeder Bäckerin backt Brot – auch für mich. Und egal wohin ich gehe auf diesem Planeten, ich hinterlasse meine Spuren. Diese Erkenntnis ließt ein erstes Verantwortungsbewusstsein in mir wachsen.“ – Claudine Nierth im Buch Seite 113.
Mehr Phantasie wagen –
Ein Manifest für Mutige
Mit Michael Ende habe die »deutsch-romantische Seele« wieder einen »Dichter, Seher, Helfer, Wegweiser, Sinngeber« gefunden, was von den großen deutschen Nachkriegsautoren keiner sein wollte, schrieb DER SPIEGEL. In einer zunehmend nüchternen, seelenlosen Zeit war es dieser Schriftsteller, der uns die fast verlorengegangenen Reiche des Phantastischen und der Träume zurückgewonnen hat. Michael Ende gab dem allgemeinen Unbehagen gegenüber Technokratie und Rationalismus eine Stimme. Im Sinne der Romantiker wollte er die Welt wieder mit Poesie aufladen und die wunderbare Wirklichkeit zum Leuchten bringen, die hinter den Dingen liegt. Reden, Gespräche, Vorträge und Essays wurden hier zu einem fließenden, funkelnden Text zusammengefügt. Ein ungemein lesbares und anregendes Buch, das uns einen tiefen Einblick in den Gedankenreichtum Michael Endes gibt.
Was kostet ein Lächeln?
Ulrich Schnabel beschreibt in diesem Buch, die Macht der Emotionen in unserer Gesellschaft.
Unter der Überschrift „Netzwerk oder Elementarteilchen“ schreibt Ulrich Schnabel: „Letztlich hängt unser Mitgefühl für andere also auch daran, wie wir uns selbst sehen. Betrachten wir uns als völlig eigenständig und unabhängig, quasi als Elementarteilchen, für die nur die eigenen Wünsche, Probleme und Erfolge interessant sind? Oder sehen wir uns mit anderen verbunden, verstehen wir uns als Teil eines Netzwerks, in dem das Wohlergehen des großen Ganzen ebenso wichtig ist wie die eigene Befindlichkeit – oder sogar wichtiger wird?“
Im Kapitel „Lächeln als Kapital“ schildert er, am Beispiel amerikanischer Stewardessen, wie diese in ihrer Ausbildung gedrillt wurden, sich nicht nur freundlich zu verhalten, sondern sich auch entsprechend zu fühlen. Sie wurden angehalten, die Flugzeugkabine nicht als Arbeitsplatz, sondern als ihr privates Zuhause auszumalen. „Wer seine Gefühle auf diese Weise manipuliert und zweckentfremdet, läuft Gefahr, den natürlichen Zugang zu seinen Emotionen zu verlieren, die doch das innerste Wesen einer Person ausmachen. Noch kürzer gesagt: Wer seine Gefühle verkauft, verliert irgendwann sein Herz.“ Das Buch hat eine Aktualität, die das eigene Leben bereichern kann, sofern man bereit ist über sich selbst nachzudenken und die Schuld am Misslingen nicht ständig anderen in die Schuhe schiebt.
Leider ist es vergriffen. Es ist antiquarisch zu sehr günstigen Preisen erhältlich: LINK zu ZVAB
Als E-Book gibt es das Buch auch.
Die Zeit der Verluste
„Daniel Schreiber ist ein Meister des Trostes, weil er uns zurückgibt, was wir verloren glauben: die Zuversicht. Ein überlebenswichtiges Buch.“ Lucy Fricke
Dies steht auf der Rückseite des Covers – diese Buch sollte sich jede und jeder, selbst zu Weihnachten schenken. Er wird in diesem Buch jemanden finden, der ihn versteht, ohne ihn persönlich zu kennen.
Hier ist eine Leseprobe:
„Ich achtete immer weniger darauf, was ich aß und wie ich meinen Körper behandelte. Bezichtigte mich in Momenten der Schwäche des Selbstmitleids, um meine Disziplin zu stärken. Ich hatte zunehmend das Gefühl, mir, meiner Gefühlswelt und meinem Denken fremd zu werden. Meine Erschöpfung wurde zu einem Dauerzustand.“
180 Grad
Geschichten gegen den Hass
In diesem Buch begegnen Ihnen „gewöhnliche“ Menschen, die „außergewöhnliches“ bewältigt haben. Auf jeden Fall ist Bastian Berbner einer außergewöhnlich guter Journalist und alle jene, die ständig klagen, dass es nichts Positives zu berichten gibt, finden in diesem Buch Staunenswertes.
Sie lesen von einem Briefträger in Irland, wie eine Begegnung mit einem jungen Mann, seine Sichtweise verändert, wie man auf einer dänischen Polizeistation jungen Menschen anders begegnet als mit Verdacht und wie in Afrika ein unabhängiges Land sein Versprechen von Wohlstand und Entwicklung einlöst – mit dem wohl mutigsten und herausforderndsten Projekt der jüngeren Geschichte.
Falls Sie gerne Podcast hören: es gibt einige Geschichten im NDR
Fake History
Falls Sie den Irrtümern auf die Spur kommen wollen, die wir völlig sorglos weitererzählen, kaufen Sie sich dieses Buch. An einigen Stellen werden Sie staunen und herzlich lachen können – sofern Sie noch offen sind für „101 Dinge, die so nie passiert sind, aber alle für wahr halten“.
Aus dem Inhaltsverzeichnis:
Thomas Edison hat die Glühbirne erfunden
Napoleon war klein
Carl Benz hat das Auto erfunden
Einstein ist in Mathe durchgefallen
Als ich die Stille fand
Das Buch ist zwar schon länger erhältlich. Doch von einer äußerst sinnvollen Aktualität.
In wunderbarer, bildhafter Sprache erzählt der berühmte Dirigent über sein Leben und den musikalischen Werdegang.
Er schreibt: „Mir war mit 18 Jahren der Tod begegnet, und das veränderte mein Leben wie keine Erfahrung davor oder danach.“ Diesen Tag bezeichnete er aber auch als Schicksalstag, dem er viel von dem zu verdanken habe, was er heute ist.“ Der Unfall hat seine Einstellung zum Tod und zum Glauben verändert.
Mit Hingabe war der große Dirigent unterschiedlichen Orchestern vorstehend. Er schreibt sehr offen über Erfolge und verschweigt das weniger Gelungene nicht.
Schon von klein auf, wollte er andere für Musik begeistern. Das widerspiegelt sich in seiner Engagiertheit und auch der Beschreibung seiner Gedanken, wie Musik an Kinder und Jugendliche herangetragen werden sollte, welche Wirkung Musik auf sie haben könnte. Er unterlegt dies mit interessanten Erkenntnissen aus der Gerhirnforschung.
Fast wie eine Aufforderung an uns Erwachsen klingen seine Zeilen, in denen er umfasst, welch unglaubliches Glück es ist, in der Jugend von Menschen umgeben zu sein, die helfen, das zu entwickeln, was einem am meisten liegt, was einen begeistert und berührt.
Persönliche Schicksalsschläge, die er wiederholt mit dem Einhergehen von erlebbarer Stille verbindet, gehen nahe. Seine Beschreibung der „vom Klang umgebenen Stille“ ist wunderschön und berührt zutiefst.
Bei vielen Aussagen hatte ich das Gefühlt, dieser Mann muss Viktor Frankl gelesen haben.
Petra Ehrnecker
Es kann nur eine geben
Carolin Kebekus ist eine deutsche Komikerin mit einer eigenen Show im ARD, Autorin, Schauspielerin und Fernsehmoderatorin.
In diesem Buch schildert sie in wie vielen Bereichen, Frauen nach wie vor nicht ernst genommen werden. Die Kritik ist humorvoll, gründlich recherchiert und mit persönlichen Erfahrungen bereichert.
Sehr spannend ist das Kapitel „Prinzessinnen“. Darin schildert sie, was Prinzessinnen können, die in vielen Märchen vorkommen.
„Was kann denn so eine Prinzessin aus einem grimmschen Märchen Besonderes, was man unbedingt auch können will?
Ich sag’s euch: Nix! Absolut gar nix.
Keine Prinzessin in irgendeinem grimmschen Märchen hat irgendeine besondere Fähigkeit oder einen besonderen Charakter. Nichts.
Keine von diesen Figuren bekommt in ihrem Leben irgendwas allein auf die Beine gestellt. Gut, Aschenputtel vielleicht, die schein recht gut putzen zu können, aber die ist ja auch streng genommen noch keine Prinzessin.“
Viel Vergnügen beim Lesen und vielleicht doch mehr Erkenntnis?
Der Trost der Schönheit
– eine Suche
Seit dem Tod ihres Mannes, der nach zehn Jahre in Würde, Wut und Zärtlichkeit gelebten Krankheitsjahren gegangen war, hatte Gabriele von Arnim lange gebraucht, um ihr zerfledderdes Ich einzusammeln, sich als ein Wesen wiederzufinden, das einen eigenen Körper, einen eigenen Atem, ein eigenes Leben haben kann und hat: eine Frau, die – was ich ganz undenkbar schien, als er noch lebte – für sich allein den Balkon wuchernd bepflanzt und glücklich in Baumkronen schaut; die gelernt hat, Schönheit zu wollen, den Trost der Schönheit – nur für sich.
<<Denn wenn ich Schönheit sehe, höre, lese, spüre, dann glaube ich an die Möglichkeiten. An Wege, Räume, Purzelbäume. Der Trost der Schönheit ist vielleicht Eskapismus, aber ganz gewiss auch notwendiger Selbsterhalt. Ist Schutzraum gegen Dämonengezischel aus Kindheit und Gegenwart. Darüber zu schreiben: ein Abenteuer.>>
Über die Heiterkeit . . .
„Ich möchte von einer Sehnsucht erzählen, die mich seit Langem begleitet, der Sehnsucht nach Heiterkeit in meinem Leben.
Und damit kommen Sie uns jetzt?!, wird man sagen. In diesen ernsten Zeiten, in denen wir bedroht sind von Hitze und Dürre, Starkregen und Fluten, vom Klimawandel also, von Putin und von China, vom wirtschaftlichen Niedergang, von den Rechtsradikalen, die alle Masken fallen lassen? Alles ist schwierig, bedrohlich, furchtbar – und da äußern Sie den Wunsch, ein heiterer Mensch zu sein?
Genau, sage ich, deswegen ja.
Wenn ich das Wort heiter höre, denke ich immer zuerst daran, wie gern ich ein heiterer Mensch wäre, gelassen, entspannt, leicht durch die Tage schwebend. Ich denke an den Neid, den ich empfinde, wenn ich Menschen begegne, die sich so im Leben bewegen. Wie kommt es, frage ich mich, dass ich zwar heitere Texte zu schreiben imstande bin, dass mir aber jegliche Leichtigkeit im Alltag schwerfällt? Dass mich meine Frau immer wieder morgens daran erinnern muss, wie viel besser das eigene Lebensempfinden ist, wenn man die Mundwinkel nach oben zieht, statt sie hängen zu lassen – und dass ich mich immer wieder wegen Dingen sorge, die noch nicht geschehen sind und vielleicht nie geschehen werden. von Logik, die wir in der Schule gelernt haben, keine Gültigkeit hat.“
Mit freundlicher Genehmigung von Axel Hacke
Sinn, Freiheit und Verantwortung
Der weltberühmte Arzt und Psychologe hatte eine unerschütterlich optimistische Sicht auf den Menschen. Egal welche Umstände, Erbanlagen oder äußeren Einflüsse wir vorfinden: Das Wesentliche des Menschen ist seine Freiheit, und Sinn und Verantwortung, wie wir mit unserem Leben umgehen, liegen in unserer Hand. Frankls Nachdenken über die Folgen unserer Freiheit sind hoch aktuell: Wie sehr nehmen wir Einfluss auf die eigene Lebensgestaltung? Ergreifen wir Möglichkeiten und gestalten sinnvolle Gegenwart? Und achten wir dabei die Würde anderer und tolerieren ihre Ansichten?
Drei der vier Texte wurden noch nie in einem Buch veröffentlicht. Es sind Gespräche und Vorträge aus dem Viktor Frankl-Archiv in Wien, die die ganze Wucht von Frankls Denken über Freiheit, Sinn und Verantwortung anschaulich machen. Für Frankl-Kenner, aber vor allem auch für Frankl-Entdecker:innen. Diese zum Teil wiederentdeckten philosophisch-psychologischen Texte sind von großer Wucht, sie sind Hoffnung und Trost, Mahnung und Warnung zugleich.
Das Lächeln der Senoi
Was es bedeutet, ein Mensch zu sein
Robert Wolff, ein amerikanischer Psychologe war mit einem Team in Asien, um wissen-schaftliche Untersuchungen zu machen. Dabei erlebte er was wir durch den technischen Fortschritt verlernt haben und von den Senoi lernen könnten: „Leben ist ein Balance-Akt in einer sich ständig verändernden Umwelt. Die große Zahl an Alternativen führt bloß dazu, dass wir sie alle abwerten. Stress ist der Preis, den wir für den Überfluss zahlen – ein Überfluss, der am Ende doch nicht mehr bedeutet als eine Flut von Wahlmöglichkeiten, die immer mehr an Bedeutung verlieren.“
„Doch tief verwurzelte Ansichten über das Essen, oder überhaupt über irgendetwas, verändern sich nicht, nur weil man jemandem sagt, er solle dies oder jenes tun. Wer in westlichen Universitäten geschult wurde, wo Wissen in isolierten Teilwahrheiten vermittelt wird, lernt beim Kontakt mit der Realität sehr bald, dass für die meisten Menschen die Art von Logik, die wir in der Schule gelernt haben, keine Gültigkeit hat.“
Wie Bildung gelingt
Dieses Buch liest sich deshalb so leicht, weil es Gespräche sind.
„Wir sind lebendig und können uns entwickeln und müssen uns nicht optimieren lassen wir eine Maschine. Unser Verstand ist keine Maschine, kein totes Instrument, das erst geschärft werden muss, bevor wir es benutzen können. Diese Analogie zwischen verbesserbarer Maschine und verbesserbarem Verstand muss ich nachdrücklich anprangern. Sie ist eine der fatalsten, irrigsten und gefährlichsten Konzeptionen, die je Eingang in die Bildungstheorie fand. Der Verstand ist niemals passiv, er ist unaufhörliche Aktivität, feinfühlig, aufnahmebereit, reaktionsfähig. Sie können seine Lebendigkeit nicht aufschieben, bis Sie ihn geschärft haben.“
Erschütterungen
Was unsere Demokratie von außen und innen bedroht »Das neue Buch von Altbundespräsident Joachim Gauck ist eine Kaskade von Weckrufen an die Politik. Die Krise der Demokratie wird scharf und schmerzhaft analysiert.«
Süddeutsche Zeitung, Werner Weidenfeld (14. Mai 2023)
„Ich sehe, wie durch das Internet Zugang zu Wissen und Möglichkeiten der Kommunikation geschaffen wurden, die allen Bürgern zum Vorteil gereichen, gerade auch denen in autoritären Ländern. Ich sehe aber auch, was seit Jahren beklagt wird, dass mit dem Internet nicht nur mehr Dialog entstanden ist, sondern dass Verschwörungstheoretiker, Demagogen oder Trolle, die zuvor kaum wahrgenommen wurden, auf einem Zugang zu einem breiten Publikum erhalten haben. Untersuchungen ergaben, dass ethnische Spannungen, soziale Spaltung und Fremdenfeindlichkeit weltweit umso mehr zunahmen, je verbreiteter die sozialen Medien waren.“
Kraft aus der Tiefe
Viktor E. Frankls hinterließ als Arzt und KZ-Überlebender mit seiner Lehre der Logotherapie und Existenzanalyse ein großes Erbe, das in der psychologischen und medizinischen Forschung sowie in vielen Psychotherapierichtungen Anerkennung findet und in zahlreichen Neuerscheinungen bei Lebensorientierungsbüchern auf ungebrochenes Interesse stößt. Für dieses Buch zum 25. Todestag des großen „Sinnstifters“ hat Inge Patsch Auszüge aus seinen Werken ausgewählt und dazu 25 Sinnimpulse verfasst. Entstanden sind kurze, persönlich gehaltene Texte, die zeigen, wie alltagstauglich Frankls Sinnlehre besonders in unserer Zeit ist. Die Tirolerin, die im Frühjahr 2022 ihren 70. Geburtstag feierte, blickt als Logotherapeutin und Autorin auf eine langjährige Erfahrung zurück, mit der sie Menschen ermutigt, zu sich selbst und zum Leben JA zu sagen.
Der unendliche Augenblick
Ein neuer Lebensabschnitt, eine gesellschaftliche Krise oder die Geburt eines Kindes: Wenn sich Dinge verändern, fühlen wir uns oft verunsichert. Denn wir müssen Abschied nehmen von Vertrautem, haben aber noch keine Vorstellung davon, was an seine Stelle treten wird. Die Philosophin Natalie Knapp plädiert dafür, Umbruchsituationen oder Schicksalsschläge nicht möglichst schnell hinter sich lassen zu wollen, sondern sie auf eine neue Art wertzuschätzen. Denn es sind Phasen, in denen das Leben mit besonderer Intensität spürbar wird. Sie aktivieren unser schöpferisches Potenzial und lassen uns Entdeckungen und Erfahrungen machen, die uns in ruhigeren Jahren Halt und Richtung geben.
Zuversicht
„Mitunter gibt es Situationen im Leben, in denen alles positive Imaginieren nichts hilft und auch die zuversichtliche Herangehensweise nichts an einer traurigen Tatsache ändern. Wer in solchen Momenten immer noch wohlmeinend dazu rät, doch möglichst positiv zu denken, agiert nicht hilfreich, sondern herzlos. Statt in solchen Situationen den Wert der Zuversicht zu preisen, sollte man lieber den oder die Betreffende in den Arm nehmen, das Leid mittragen und fragen, wie man konkret helfen könne, um wenigstens die Rahmenbedingungen erträglicher zu machen. Diese schlichte menschliche Resonanz ist in vielen Fällen die beste Art, ganz ohne große Worte Trost zu spenden und auf diese Weise die Zuversicht der Menschlichkeit zu vermitteln.“
Hoffentlich
In diesem Buch führt der Autor fiktive Gespräche: mit einem Journalisten, mit einer Therapeutin, mit einer Theologin, mit einem Historiker, mit einem Dichter, mit einer Mystikerin, mit einem Geschichtenerzähler, mit einer Philosophin …
Die Texte machen deutlich, dass die vom Corona-Virus ausgelöste weltweite Krise eine Zeit kreativer Neuaufbrüche sein kann. Billiger Optimismus ist blind und naiv und vorschnell, schreibt Clemens Sedmak, teure Hoffnung hingegen ist „bewohnte Hoffnung“, die mit Leben gefüllt ist: „Die Hoffnung, die wir brauchen, ist wie ein Gemeinschaftsgarten, zu dem alle beitragen können, von dem aber auch alle ernten können.“
Im Grunde gut
Der Historiker Rutger Bregman setzt sich in seinem Buch mit dem Wesen des Menschen auseinander. Anders als in der westlichen Denktradition angenommen ist der Mensch nicht böse, sondern, so Bregman, im Gegenteil: von Grund auf gut. Und geht man von dieser Prämisse aus, ist es möglich, die Welt und den Menschen in ihr komplett neu und grundoptimistisch zu denken. In seinem mitreißend geschriebenen, überzeugenden Buch präsentiert Bregman Ideen für die Verbesserung der Welt. Sie sind innovativ und mutig und stimmen vor allem hoffnungsfroh.
Die Überwindung der Gleichgültigkeit
Mitten im Wohlstand und Überfluss unserer Zeit wuchert ein besorgniserregendes Phänomen: Immer mehr Menschen sind in einer tiefen geistigen und existentiellen Verunsicherung und Entmutigung gefangen. Sie ziehen sich aus dem Leben zurück und suchen Ersatzbefriedigung im reinen Konsum oder in bedenklichen Massenbewegungen. Dem materiellen Wohlstand steht mit anderen Worten eine geistig-existentielle Verarmung gegenüber. Einige der Symptome: Menschen verlieren Zugang zu den eigentlichen Werten des Lebens. Wo Zusammenhalt und persönliche Verantwortung unsere Rettung wären, ziehen Kälte, Isolation, Vereinsamung, Entmutigung und Gleichgültigkeit ein.
STEHAUFMENSCH!
„Stehaufmensch“ – der Begriff passt auf kaum einen anderen so sehr wie auf Samuel Koch. Wer nach einem Schicksalsschlag wie dem Unfall bei „Wetten, dass..?“ nicht den Lebensmut verliert, muss wohl das Geheimnis der Resilienz kennen – der inneren Widerstandsfähigkeit, die gerade in aller Munde ist. Vor dem Hintergrund seiner eigenen Erfahrungen und unzähligen Gesprächen mit Todkranken und Topmanagern, Flüchtlingen und Häftlingen wirft Samuel Koch spannende Fragen auf: Was gibt Menschen wirklich die Kraft, immer wieder aufzustehen? Kann man Resilienz lernen und wenn ja, braucht es dazu vielleicht andere Ansätze als bisher gedacht?
Kompetente Unterstützung auf der Spurensuche bekommt Samuel Koch durch den bekannten Hirnforscher Gerald Hüther. Ein Buch, das inspiriert, die eigene „Stehaufkraft“ zu finden!
… Trotzdem Ja zum Leben sagen
Mehrere Jahre musste der österreichische Psychologe Viktor E. Frankl in deutschen Konzentrationslagern verbringen. Doch trotz all des Leids, das er dort sah und erlebte, kam er zu dem Schluss, dass es selbst an Orten der größten Unmenschlichkeit möglich ist, einen Sinn im Leben zu sehen. Seine Erinnerungen, die er in diesem Buch festhielt und die über Jahrzehnte Millionen von Menschen bewegten, sollen weder Mitleid erregen noch Anklage erheben. Sie sollen Kraft zum Leben geben.
Dummheit
„Dummheit begegnet uns in vielerlei Form – doch woran kann man sie erkennen?“ Was haben so unterschiedliche Dinge wie „alternative Fakten“, menschenleere Begegnungszonen in Satellitensiedlungen und Schönheits-OPs als Maturageschenk gemeinsam? Heidi Kastner wagt sich an den aufgeladenen Begriff der Dummheit und betrachtet sowohl die sogenannte messbare Intelligenz (IQ) sowie die „heilige Einfalt“ und die emotionale Intelligenz, deren Fehlen immensen Schaden anrichten kann.
Factfulness
Die Tests des genialen Statistikers und Wissenschaftlers Hans Rosling haben es vielfach belegt: Viel zu viele Menschen haben ein völlig verzerrtes, meist allzu düsteres Bild von der Welt. Diese Sichtweise beeinflusst nicht nur ihr Denken, sondern auch ihr Handeln – und zwar nachteilig. Doch Rosling zeigt: Fakten helfen.
Ich bin hier, und alles ist jetzt
Wie Victor Frankl in „…trotzdem Ja zum Leben sagen“ weist uns Edith Eger durch ihr persönliches Schicksal und anhand von Fallbeispielen aus ihrer therapeutischen Praxis den Weg, wie wir uns aus dem Gefängnis unserer eigenen Psyche befreien können, indem wir uns bewusst machen: Wir haben immer eine Wahl im Leben.
Das Buch wurde neu aufgelegt und ist auch unter dem Titel „In der Hölle tanzen“ verfügbar