Diese Monatsgedanken hat Inge Patsch geschrieben.
Dankbarkeit zu zeigen ist eines der einfachsten und zugleich wirkungsvollsten Dinge,
die Menschen füreinander tun können.
Randy Pausch
Vor vielen Jahren habe ich begonnen einen „umgekehrten Adventskalender“ zu gestalten. Es war die Zeit, in der unsere Kinder das Elternhaus verlassen haben und ich mit meinem Mann allein war. Vom 1. – 24. Dezember habe ich mir notiert, über welche Dinge ich mich von ihm gefreut habe. Am Hl. Abend bekam er dann 24 Kärtchen mit den kleinen freudigen Ereignissen.
Mittlerweile lebe ich allein und vom 1. – 24. Dezember schreibe ich täglich an einen Menschen, über dessen Dasein, ich mich im vergangenen Jahr gefreut habe. 24 Menschen zu finden ist leicht. Ich habe viel mehr gefunden, denen ich danke sagen möchte und dann schreibe ich einen Brief oder eine schöne Karte und erinnere konkret an den Tag oder das Ereignis, das wir gemeinsam erlebt haben. Wie zum Beispiel den wunderbaren Abend „Rhythm“ der Dancecompany im Tiroler Landestheater mit einer lieben Freundin im Juni. Auch die Vorfreude hat in den Dankekarten Platz. Ich freue mich sehr, dass unser kleines Team von der Logovision gemeinsam am 10. Februar 2024 zum Innsbruck Winter Dance Festival geht.
zum Ausdruck bringen wollen,
dürfen wir niemals vergessen,
dass höchste Wertschätzung sich
nicht nur in Worten ausdrückt, sondern darin,
dass wir nach diesen Worten leben.“
Wesentlich für mich ist, dass mein Danke etwas „Greifbares“ ist, also eine Karte oder ein Brief oder wenn der Mensch nahe wohnt, eine kleine Überraschung, die ich vor die Tür stelle.
Dies kleinen Überraschungen sind für mich deshalb wesentlich, weil sie nicht selbstverständlich sind. Das Belebende unserer Beziehungen ist, dass wir für das, was uns selbstverständlich scheint, Worte finden und und unsere Freude mit anderen teilen. Im Juni war ich im Frauenmuseum in Meran und hatte ein belebendes Gespräch mit der dortigen Leiterin. Allein, wenn ich daran denke, wird mir warm ums Herz.
Dankbarkeit beschränkt sich jedoch nicht auf das vergangene Jahr. Im Leben gibt es „magic moments“. Magic Moments sind persönliche Erlebnisse, die wir mit Lebensfreude in Verbindung bringen. Sie tauchen als Geschenk auf und sind auch als Ergebnis harter Arbeit spürbar.
Die Lichtkugel bekam ich vor einigen Jahren von Sonja, einer Teilnehmerin eines Seminars geschenkt.
Seither erfreut mich dieses Licht besonders im Advent.
Der Alltag ist manchmal wie ein automatischer Radiergummi für vieles, was uns am Herzen liegt. Aus diesem Grund brauchen wir greifbare Erinnerungen an persönliche „magic moments“. Gestalten Sie diese Erinnerungen so, dass sie in Ihrer Wohnung oder am Arbeitsplatz sichtbar werden können. Das Vertrauen, das wir unbedingt zum Leben brauchen, beginnt dort, wo unsere Kraft weniger wird, unser Einflussbereich endet und unser Bemühen nicht ausreicht. Dazu hilft die Logik des Herzens, die sich am Leben freut, auf das Siegen verzichten kann und niemandem mehr etwas beweisen muss.
teils durch andere Menschen aufnehmen können.“
Ein Licht im Advent für jene, die vor uns „geleuchtet haben“.
„Seit vielen Jahren lasse ich mich am Morgen von Musik und verschiedenen Menschen inspirieren. Ich wähle aus, wem ich „erlaube“, Herz und Hirn zu wärmen und herauszufordern. Das gilt für Musik genauso wie für Literatur. Nicht allen Menschen, die mich in den Tag begleiten, bin ich persönlich begegnet. Ich wähle einige aus, von deren Schriften ich weiß, dass sie mir guttun.
In diesem Sinne kann ich Reinhold Stecher, Dietrich Bonhoeffer, Maria von Wedemeyer, Václav Havel, Marion Dönhoff, Helmut Schmidt, Nelson Mandela und immer öfter Fulbert Steffensky jederzeit um Gesellschaft bitten. Ich fühle mich auch weniger allein, in dem ich in die Welt des geschriebenen Wortes eintauche. Das Wunderbare daran ist: Mir stehen diese Schrittmacher jederzeit zur Verfügung. An mir liegt es, ob ich das Buch aus dem Regal nehme und zu lesen beginne. Für die Fähigkeit, mich inspirieren zu lassen, bin ich dankbar.
Auf diese Weise haben Menschen mein Leben bereichert, die ich persönlich nie kennengelernt habe. Mir war danach, ihnen auf meine Weise zu danken. Im Advent hängt eine Laterne vor meiner Haustüre und je nach Brenndauer der Kerzen leuchtet ein Licht für einen Verstorbenen. Zuerst für meine Mutter und meine Großeltern und dann brennt die nächste Kerze für Viktor E. Frankl und für all jene, mit denen ich in Dankbarkeit verbunden bin.“
Aus: Mich in meinem Leben finden, Inge Patsch
„Die Liebe endet nicht an den Gräbern, auch die Liebe der Toten zu Lebenden endet nicht im Grab.
Auch sie sind Fürsprecher bei Gott, sie beten für uns.
Wem dieser Gedanke zu fremd ist, könnte ihn wenigstens schön finden.“
Fulbert Steffensky