Mithilfe der Sinnlehre von Viktor Frankl kann sich der Mensch bewusstwerden, nicht nur den Wert des eigenen Lebens zu entdecken, sondern aufgrund seines Gewissens, vor allem jene Werte aufzuspüren, für die es sich zu leben lohnt.
Zu erkennen, wofür ich leben will, ist ein Prozess, der Zeit zur Orientierung verlangt und Erkenntnis aufgrund persönlicher Erfahrungen. Gerade deshalb ist diese Entwicklung herausfordernd, weil sie nicht schnell zu haben ist und sich obendrein mit zunehmendem Alter verändert.
Um sich eine Meinung zu bilden, brauchen wir Gespräche mit Inhalten, in denen nicht nur „über etwas“ gesprochen wird, sondern von uns und von dem, was uns möglich ist. Dort wo Menschen genügend Raum für sich selbst bekommen, sind sie auch fähig, ihre Gefühle in Worte zu fassen und können darauf verzichten, Gefühle als Argumente ins Spiel zu bringen. Hilfreich für diesen Prozess ist eine sinnvolle und humane Meinungsbildung und eine Unterscheidungsfähigkeit.
Sprechen wir vom Instandsetzen des Menschen kommt in der Logotherapie sehr schnell die Verantwortung ins Spiel. Wer fähig ist in seinem Leben Verantwortung zu übernehmen, die auf persönlicher Freiheit gegründet ist, braucht Orientierung. „Verantwortung ist immer konkret. Sie hat einen Namen, eine Adresse und eine Hausnummer.“ Über den Gedanken von Karl Jaspers, einem deutschen Philosophen lohnt es sich nachzudenken.
Wie heißt meine Verantwortung in meiner derzeitigen Lebensphase?
Kenne ich die Adresse und die Hausnummer?
Der Blick auf das eigene Leben löst bei den meisten Menschen ambivalente Gefühle aus: Fröhliches und Schmerzliches, Freudiges und Trauriges, Erstaunliches und Einfaches. Manche Menschen haben am Ende ihres Lebens Plädoyers geschrieben, wovon sie mehr und was sie weniger machen würden, sollten sie noch einmal vor vorne beginnen können. Wir können uns dies mitten im Leben fragen. .
und das zweite beginnt,
wenn du erkennst,
dass du nur eins hast.
Karl Jaspers